Älterwerden – Was geschieht mit dem Gehirn?

Der Körper verändert sich im Laufe des Lebens. Mit dem Alter kommen die Wehwehchen, alles funktioniert nicht mehr so schnell und gut wie in der Jugend. Aber: Das muss nicht für das Gehirn gelten. Natürlich verändert sich auch unsere Schaltzentrale mit der Zeit. Fest steht jedoch: Das Gehirn bleibt bis ins hohe Alter lernfähig. Zwar verliert es im Alter deutlich an Substanz. Dafür ist es aber dank seiner Reife dazu in der Lage, Defizite besser auszugleichen. Die fluide Intelligenz (Rechengeschwindigkeit) nimmt ab einem Alter von 25 Jahren ab. Die kristalline Intelligenz (das Expertenwissen) nimmt dafür langsam aber stetig zu.

Außerdem: Wer älter ist, hat einen viel größeren Erfahrungs- und Wissensschatz, auf den er bei Problemlösungen zurückgreifen kann. Deswegen sind ältere Menschen auch im Berufsleben durchaus eine Bereicherung – in Zeiten des demografischen Wandels ein durchaus wichtiger Aspekt. Auch das Gedächtnis verschlechtert sich beim Älterwerden nicht in dem Maße, wie wir es gemeinhin annehmen.

Außerdem sind die kognitiven Fähigkeiten, also Wahrnehmung, Denken, Erkennen und Erinnern, im Alter von Mensch zu Mensch sehr verschieden.

Den Kopf auf Trab halten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten auf die Denkleistung Einfluss zu nehmen, und die „grauen Zellen“ zu trainieren. Denn neue Verbindungen können im Gehirn auch im Alter geknüpft werden. Viel mehr noch: Lebenslanges Lernen hält fit und jung, denn für das Gehirn gilt dieselbe Redewendung, die auch auf die körperliche Fitness zutrifft: Wer rastet, der rostet!

Wie gut ist Ihr Gedächtnis? Hier können Sie den Test machen.

Zum Test

Der Schrecken des Alters

Der geistige Verfall ist für ältere Menschen eine schreckliche Vorstellung. Langsam und schleichend verblassen die Erinnerungen, die Fähigkeiten lassen nach, die mentalen Kräfte schwinden. Die Diagnose „Demenz“ ist ein enormer Schock: Bis heute unheilbar, gibt es Medikamente, die den Verfall nur um eine begrenzte Zeit von etwa ein- bis eineinhalb Jahren verzögern.

Ein paar Dinge kann man aber dennoch tun, um schon im Vorfeld das Krankheitsrisiko zu senken:

  • Bewegung senkt das Demenz-Risiko deutlich – nämlich um rund 25 %
  • Die Ernährung spielt eine Rolle: Die Mediterrane Küche hat sich als begünstigend erweisen, also zum Beispiel viel Gemüse, Obst, Fisch und Olivenöl
  • Das Umfeld hat Auswirkungen – soziale Beziehungen und ein Beruf sind gut für geistige Fitness
 
 

Alzheimer: ca. 60%

  • Gesunde Nervenzellen (oben)
    kommunizieren über Zell-
    fortsätze miteinander
  • Geschädigte Nervenzellen
    (unten) mit Eiweißfäden im
    Inneren und zwischen den
    Zellen Alzheimer-Plaques

Durchblutungs-
störungen: ca. 20%

  • Blutgerinsel (oben)
  • Verengtes Gefäß durch
    Arterienverkalkung (unten)