Verletzungen, bestimmte Medikamente, Stress, das Alter, anatomische Veränderungen – es gibt viele Ursachen, warum das Ohr erkranken kann. Weil der Hörsinn für unser alltägliches Miteinander so wichtig ist, wird eine Hörbeeinträchtigung als enorm unangenehm empfunden. In vielen Fällen lässt sich das Problem aber mit der richtigen Behandlung beheben oder zumindest verbessern.

Tinnitus

Im Allgemeinen spricht man von Tinnitus, wenn der Betroffene über unangenehme Ohrengeräusche wie Piepen, Pfeifen oder Brummen klagt, die immer wiederkehren oder sogar anhaltend sein können. Man unterscheidet zwischen subjektivem Tinnitus, wenn das Geräusch für andere nicht hörbar ist. Und dem objektiven Tinnitus, wenn der Arzt mit Hilfe spezieller Geräte das Geräusch wahrnehmbar machen kann. In dem Fall gibt es eine Schallquelle im Körper, wie zum Beispiel eine anatomische Veränderung wie eine Gefäßverengung.

Schwerhörigkeit

Etwa 16 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter einer Hörschädigung. Vor allem im Alter ist Schwerhörigkeit ein präsentes Thema: Eine Studie hat gezeigt, dass nur 12% der 70- bis 80-Jährigen über ein gutes Gehör verfügen. Aber auch jüngere Menschen sind von Hörproblemen nicht ausgenommen: Alltagslärm wie Straßenverkehr oder laute Musik können die Hörleistung langfristig beeinträchtigen.

Hörsturz

Ganz plötzlich, von jetzt auf gleich, hört man schlecht oder gar nicht mehr: In diesem Fall kann es sich um einen Hörsturz handeln. Die Ursachen sind bislang nicht eindeutig geklärt, Experten gehen von Durchblutungsstörungen vom Innenohr aus. Meistens geht der Hörsturz innerhalb von 24 Stunden wieder von allein zurück – oft genauso plötzlich, wie er aufgetreten ist. Trotzdem sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, da sich hinter dem Hörsturz auch eine Krankheit als Ursache verbergen kann, die womöglich schnell behandelt werden muss.

Mittelohrentzündung

Kleine Kinder sind besonders häufig von Mittelohrentzündungen betroffen, aber auch Jugendliche und Erwachsene sind von der Erkrankung nicht ausgenommen. Die akute Mittelohrentzündung ist meist mit sehr starken Ohrenschmerzen verbunden und kann sogar zur vorübergehenden Einschränkung der Hörleistung führen. In 80% ist ein Virus-Infekt der oberen Luftwege die Ursache für eine Mittelohrentzündung. Durch die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) gelangen die Viren vom Nasen- Rachen-Raum zum Mittelohr, wo sie sich dann vermehren.